Energiewende im Verkehr: VCÖ-Studie zeigt Handlungsbedarf

Der Verkehrssektor ist in Österreich der größte Energieverbraucher und besonders stark von fossilen Energieträgern abhängig. Damit die Klimaziele erreicht werden können, muss die Energiewende im Verkehr deutlich beschleunigt werden. Die VCÖ-Studie analysiert den Energieverbrauch des Verkehrs und zeigt auf, welche Maßnahmen notwendig sind, um den Weg zu einem klimagerechten Verkehrssystem zu ebnen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verkehrssektor benötigt rund ein Drittel der gesamten in Österreich verbrauchten Energie
  • 90 % des Energiebedarfs entfallen auf den Kfz-Verkehr, der zu 92 % auf Erdöl basiert
  • Ohne grundlegende Änderungen im Verkehrsverhalten und in der Energieversorgung sind die Klimaziele nicht erreichbar
  • Um die Energiewende voranzubringen, braucht es die Kombination aus Verkehrsvermeidung, -verlagerung und -verbesserung sowie die rasche Elektrifizierung des Antriebs

Elektrifizierung und Effizienz als zentrale Hebel bei der Energiewende im Verkehr

Um die Energiewende im Verkehr erfolgreich umzusetzen, ist ein umfassender Maßnahmenmix notwendig. Zentrale Hebel sind dabei die Elektrifizierung des motorisierten Verkehrs – insbesondere bei PKW, LKW und im Schienenverkehr – sowie eine deutliche Verringerung des Energieverbrauchs durch effizientere Fahrzeuge. Auch der öffentliche Verkehr spielt dabei eine wichtige Rolle: Die vollständige Elektrifizierung von Bussen und Bahnen ist ein wesentlicher Schritt, da elektrische Antriebe nicht nur effizienter als Verbrennungsmotoren sind, sondern auch mit erneuerbarem Strom betrieben werden können. Insbesondere batterieelektrische Busse haben ihre Praxistauglichkeit bereits bewiesen und sollten künftig verstärkt eingesetzt werden. Gleichzeitig muss die Nutzung erneuerbarer Energien im Verkehrsbereich massiv ausgebaut werden, um sicherzustellen, dass der wachsende Strombedarf tatsächlich klimafreundlich gedeckt werden kann.

Verkehr vermeiden und intelligent verlagern

Gleichzeitig muss auch das Verkehrsaufkommen selbst reduziert werden. Dies gelingt etwa durch raumplanerische Maßnahmen, die kurze Wege ermöglichen und aktive Mobilitätsformen wie Zufußgehen und Radfahren fördern. Ebenso wichtig ist die Verlagerung von Verkehr auf energieeffizientere Verkehrsmittel wie Bahn und Bus sowie die Förderung geteilter Mobilität – etwa durch Carsharing und öffentliche On-Demand-Mobilitätsangebote.

Der politische Rahmen muss stimmen

Neben technischen Lösungen sind auch klare politische Rahmenbedingungen entscheidend. Eine zentrale Maßnahme ist der Abbau klimaschädlicher Subventionen, insbesondere jener, die fossile Mobilität indirekt fördern. Gleichzeitig braucht es eine CO₂-Bepreisung, die Lenkungswirkung entfaltet und klimafreundliches Verhalten wirtschaftlich attraktiver macht.

Umfassende Transformation notwendig

Die VCÖ-Studie „Energiewende im Verkehr voranbringen“ kommt zu dem Schluss, dass der Verkehrssektor in Österreich dringend eine umfassende Transformation benötigt, um die Klimaziele zu erreichen. Derzeit ist der Verkehr der größte Energieverbraucher des Landes und zu über 90 % von Erdöl abhängig. Eine bloße Umstellung auf alternative Antriebe reicht nicht aus. Erforderlich ist eine Kombination aus Verkehrsvermeidung, Verlagerung auf energieeffiziente Verkehrsmittel und Verbesserung der bestehenden Systeme. Zudem müssen politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die klimaschädliches Verhalten unattraktiv machen und klimafreundliche Mobilität fördern. Nur durch ein entschlossenes und koordiniertes Vorgehen kann die Energiewende im Verkehr erfolgreich umgesetzt werden.