Neuer Modal Split zeigt: Wien als Vorreiter für zukunftsfähige Mobilität

Der Modal Split 2024 zeigt: Drei Viertel der Wiener*innen legen ihre Wege umweltfreundlich zurück. Mit 34% sind die öffentlichen Verkehrsmittel die bevorzugte Fortbewegungsmethode.

Nur 25% der Alltagswege werden mit dem Auto zurückgelegt, was laut Analyse des VCÖ der niedrigste Wert im österreichweiten Vergleich ist. Wien ist die einzige Landeshauptstadt, in der mehr Wege mit den Öffis als mit dem Auto zurückgelegt werden. Auch bei der Zahl der privaten Autos pro 1.000 Einwohner*innen liegt Wien mit nur 286 Pkw deutlich unter dem Durchschnitt. Fast die Hälfte aller Haushalte ist autofrei. Diese Zahlen zeigen: Der Wandel zu einer umweltfreundlichen, nachhaltigen Mobilität ist in Wien bereits spürbar und bietet eine starke Grundlage für weitere Entwicklungen.

Das Wichtigste in Kürze

  • 25 % Autoanteil an der Mobilität – österreichweiter Bestwert
  • Mehr Wege mit Öffis als mit dem Auto
  • 47 % autofreie Haushalte
  • Niedrigste Pkw-Dichte unter allen Landeshauptstädten

Wie stellt sich Wien die Mobilität der Zukunft vor?

Wien verfolgt das Ziel, die Mobilität in der Stadt klimafreundlich, sicher und inklusiv weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht nur darum, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, sondern auch darum, den öffentlichen Raum neu zu gestalten. Weniger Autos bedeuten mehr Platz für die Bewohner*innen, Bäume, kühlende Grünflächen und sichere Wege für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Gleichzeitig sollen die Angebote des Umweltverbunds weiter gestärkt und der Zugang zur Mobilität für alle Altersgruppen und Lebenslagen erleichtert werden – mit besonderem Fokus auf Barrierefreiheit, Komfort und nachhaltige Infrastruktur.

Welche Herausforderungen muss Wien in der Mobilitätsentwicklung künftig bewältigen?

Die größten Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft liegen im Klimawandel und im demografischen Wandel. Die zunehmende Erderhitzung macht hitzeresiliente Städte dringend notwendig – das betrifft auch die Gestaltung von Gehwegen, Wartebereichen und öffentlichen Plätzen, die künftig verstärkt Schatten und Abkühlung bieten müssen. Gleichzeitig wächst die Zahl älterer Menschen in Wien stark an. Laut Statistik Austria wird die Zahl der über 65-Jährigen in Wien bis 2040 auf rund 428.000 steigen – ein Plus von 28 % im Vergleich zu heute. Die Zahl der über 84-Jährigen wächst um 53 % auf fast 64.000. Diese Gruppe ist stärker zu Fuß unterwegs und besonders auf ein sicheres, barrierefreies und angenehm gestaltetes Umfeld angewiesen. Zudem bleibt die Herausforderung bestehen, auch außerhalb Wiens Mobilitätsangebote zu verbessern, um die Abhängigkeit vom Auto zu verringern.

Wie gestaltet Wien die Mobilität nachhaltig und klimafit?

Um die Mobilität in Wien zukunftsfit zu machen, braucht es eine Kombination aus technischen, planerischen und gesellschaftlichen Maßnahmen. Die Stadt Wien hat hier bereits wichtige Schritte gesetzt – etwa mit der großen Radweg-Offensive, die 2021 gestartet wurde: Seither wurden rund 250 Projekte umgesetzt bzw. geplant, mit insgesamt knapp 100 Kilometern neuer Radinfrastruktur und einem Investitionsvolumen von rund 130 Millionen Euro. Auch die hohe Qualität des öffentlichen Verkehrs, die gezielte Verkehrsberuhigung in Grätzln und der Ausbau barrierefreier Wege zeigen Wirkung. Dennoch sind weitere Maßnahmen notwendig – von der klimawandelgerechten Gestaltung des Straßenraums über den verstärkten Ausbau von Sharing-Angeboten bis hin zur Einbindung aller relevanten Akteur*innen.

Ausbau von U-Bahnen, neue Straßenbahnlinien und deren Instandhaltung

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind das Rückgrat des Wiener Mobilitätssystems. Das soll in Zukunft nicht nur durch den laufenden oder geplanten Ausbau der U2 sowie der neuen U5 gewährleistet werden. Auch die neuen oder erweiterten Straßenbahnlinien 12, 18, und 27 sind fix. Zudem wird in die Instandhaltung des ÖV-Netzes investiert.