Zwischen 1999 und 2025 ist der nominale Netztarif auf fast 190 % des Ausgangswerts gestiegen. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der Verbraucherpreisindex (VPI) im Schnitt um 3,4 % pro Jahr. Inflationsbereinigt ergibt sich dadurch ein anderes Bild: Die realen Netzentgelte sanken bis etwa 2012 deutlich und verharrten über viele Jahre hinweg auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau – teilweise deutlich unter dem Ausgangsjahr. Erst ab dem Jahr 2021 ist ein spürbarer Anstieg zu beobachten. Im Jahr 2025 erreichen die realen Netzentgelte etwa das Niveau von 2001.
Diese Entwicklung zeigt: Über zwei Jahrzehnte hinweg konnte die finanzielle Belastung für Haushalte – trotz wachsender Anforderungen durch die Energiewende – inflationsbereinigt niedrig und stabil gehalten werden.
Gleichzeitig wissen wir: Die Energiewende ist ohne massiven Netzausbau nicht zu bewältigen. Allein bis 2030 investieren Österreichs Verteilernetzbetreiber 18–20 Mrd. €, bis 2040 sind es weitere 26 Mrd. €. Um diese Investitionen fair zu verteilen, braucht es eine gerechte Netztarifstruktur, die alle Netznutzer – vom Haushalt bis zum Großverbraucher und Prosumer – verursachungsgerecht einbindet.