Wien gehört zu den lebenswertesten Städten der Welt – nicht zuletzt wegen ihres ausgezeichneten öffentlichen Verkehrs. Mit einem flächendeckenden Öffinetz, dichten Intervallen und einer modernen Infrastruktur bietet die Stadt ein Mobilitätsangebot, das europaweit Maßstäbe setzt. Die Wiener Linien erreichen Zufriedenheitswerte von rund 99 Prozent – ein Spitzenwert, der das tägliche Vertrauen von Millionen Fahrgästen verdient. Ob mit U-Bahn, Bim oder Bus: In Wien kommt man sicher, bequem und umweltfreundlich ans Ziel – und das in einer der saubersten und verkehrsfreundlichsten Metropolen Europas.
Die Wiener Linien transportieren jährlich rund 873 Millionen Fahrgäste – Tendenz steigend. Mit einer Betriebslänge von 171 km bei der Straßenbahn und 84 km bei der U-Bahn erstreckt sich das Öffi-Netz über 255 Kilometer, die täglich durchquert werden. Insgesamt legen die Fahrzeuge dabei jährlich 38 Millionen Schienenkilometer zurück. Auch die Infrastruktur ist beachtlich: 419 Kilometer Straßenbahngleise sind in Wien verlegt, davon 69 % in Geraden und 31 % in Bögen. Das Netz umfasst 1.125 Weichen, und ein Drittel der Gleise ist älter als 30 Jahre – ein klarer Hinweis auf den Investitionsbedarf in den nächsten Jahren.
Das Straßenbahnnetz der Wiener Linien zählt mit einer Betriebslänge von 171 Kilometern zu den größten der Welt – es ist mehr als doppelt so lang wie das Wiener U-Bahn-Netz mit 84 Kilometern. 2023 haben die Fahrzeuge (U-Bahn und Straßen) der Wiener Linien insgesamt 38 Millionen Schienenkilometer zurückgelegt. Diese enorme Beanspruchung hinterlässt Spuren, die immer spürbarer werden. Daher investieren die Wiener Linien vermehrt in die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur.
Wien hat das sechstgrößte Straßenbahn-Netz der Welt. Pro Tag fahren fast 500 Straßenbahnen und knapp 170 U-Bahnen auf unseren Gleisen und bringen zusammen mit den zahlreichen Bussen täglich über zwei Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.
Mit dem stetigen Wachstum Wiens steigen auch die Anforderungen an das öffentliche Verkehrsnetz. Neue Linien, verlängerte Strecken und engere Intervalle verbessern die Anbindung. Gleichzeitig erhöht die intensive Nutzung den Verschleiß der Infrastruktur – insbesondere der Gleise. Der natürliche Schienenverschleiß kann zu spontanen Brüchen von Weichen und Gleisen führen – mit teils erheblichen Folgen. Streckenausfälle können wenige Stunden, aber auch einen halben oder ganzen Tag dauern. Das ist nicht nur für betroffene Fahrgäste ein Ärgernis, sondern wirkt sich oft auch auf andere Linien sowie den Individualverkehr aus. Ein weiteres Problem sind sogenannte Langsamfahrstellen: Sind Schienen stark abgenutzt, wird die Höchstgeschwindigkeit aus Sicherheitsgründen begrenzt, um die Haltbarkeit der Gleise zu verlängern. Derzeit gibt es im Straßenbahnnetz mehrere solcher Abschnitte und aufgrund der Nutzung und des Alters der Infrastruktur kommen ständig neue hinzu. Nur mit einer langfristigen und großangelegten Gleisbauoffensive können diese Einschränkungen abgearbeitet werden.
Mit der Modernisierungs-Offensive „Netz erst recht“ investieren die Wiener Linien gezielt in die Zukunft des öffentlichen Verkehrs. 2024 und 2025 werden knapp 20 Kilometer Gleis und über 80 Weichen im Straßenbahn-Netz erneuert. Allein für die Erneuerung der Straßenbahngleise stehen in diesen beiden Jahren 76 Millionen Euro bereit. Insgesamt wird jedes Jahr an rund 100 Stellen in der Stadt gebaut, modernisiert und saniert – für eine leistungsfähige und zuverlässige Öffi-Infrastruktur.
Um die Infrastruktur langfristig zu sichern, investieren die Wiener Linien von 2024 bis 2029 rund 300 Millionen Euro in die großflächige Sanierung der Straßenbahngleise. Damit bleibt das Wiener Straßenbahnnetz auch in Zukunft leistungsfähig und zuverlässig.
Durch die Modernisierungsoffensive profitieren nicht nur der öffentliche Verkehr und seine Nutzer*innen, sondern auch die Bauwirtschaft, die aktuell unter den schlechten wirtschaftlichen Bedingungen leidet. Gleichzeitig entstehen 82 zusätzliche Arbeitsplätze direkt bei den Wiener Linien – ein wichtiger Schritt für eine leistungsfähige und zukunftssichere Infrastruktur sowie für die Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts.
Die Bauarbeiten der Wiener Linien beschränken sich häufig nicht nur auf die Modernisierung der Infrastruktur, sondern bieten Anlass zur Gestaltung klimafitter Stadtteile. Im Zuge notwendiger Gleiserneuerungen entstehen beispielsweise neue Radwege, Grünflächen und zusätzliche Bäume. So wurde in der Wiedner Hauptstraße im Zuge der notwendigen Gleissanierung die Lage der Gleise versetzt, um eine umfassende Neugestaltung der Oberfläche mit einem Zwei-Richtungs-Radweg, mehr Platz für Zu-Fuß-Gehende und mehr Grünraum zu schaffen.
Großflächige Sanierungen ermöglichen zudem eine effiziente Koordination mit anderen Infrastrukturprojekten. Notwendige Erdarbeiten wie Kanalsanierungen, Fernwärmeanschlüsse oder andere Erneuerungen können parallel umgesetzt werden. Wo es möglich ist, verbinden die Wiener Linien ihre Bauarbeiten auch mit einer Neugestaltung der Oberflächen durch die Magistratsabteilungen der Stadt Wien. Dadurch steigt der Mehrwert der Gleisbauoffensive deutlich – für eine nachhaltige, moderne und lebenswerte Stadt.
Durch effiziente Planung und gutes Baustellenmanagement haben die Wiener Linien 2024 an rund 100 Stellen Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Nur etwa ein Viertel der Baustellen hatte Auswirkungen auf den Betrieb. Um Einschränkungen für Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, werden viele Arbeiten nachts, in den Ferien oder während des laufenden Betriebs durchgeführt. Größere Projekte wie Gleistausche von mehreren hundert Metern, Untergrunderneuerungen oder Tunnelträgersanierungen sind jedoch effizienter und bringen langfristige Verbesserungen. Sie werden oft in Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen der Stadt Wien umgesetzt, um ganze Straßenabschnitte zukunftsfit zu machen. Ein Beispiel dafür ist die umfassende Neugestaltung der Wiedner Hauptstraße im Jahr 2024.
Obwohl Großbaustellen kurzfristige Einschränkungen mit sich bringen, profitieren Anrainer*innen von einer einmaligen Baustelle vor der Tür und möglichen Umgestaltungen, während Fahrgäste eine modernisierte Infrastruktur erhalten. In manchen Fällen ist es aufgrund der Baumaßnahmen unumgänglich, eine Linie vorübergehend zu teilen oder umzuleiten. Um Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste möglichst gering zu halten, bleibt die Einstellung einer gesamten Linie die Ausnahme und wird – wenn nötig – vorrangig in den Ferien durchgeführt.
Trotz aller Bemühungen, größere Abschnitte instandzuhalten und die Einschränkungen auf die Nutzer*innen gering zu halten, lassen sich Baustellen mit Betriebseinschränkungen mehrmals in Folge entlang einer Linie nicht vermeiden. Die Festlegung der Baustellen im Netz erfolgt anhand des Gleiszustands, sinnvolle Synergien werden genutzt. Gleichzeitig müssen die vorhandenen Ressourcen (internes und externes Personal, vorhandenes Budget, wirtschaftlich idealer Zeitpunkt der Instandsetzung) und die unterschiedliche Abnutzung einzelner Gleisabschnitte berücksichtigt werden, was wiederkehrende Baustellen notwendig macht. Mit einer vorausschauenden Baustellenplanung über mehrere Jahre hinweg werden auch hier Synergien gehoben.
Im Jahr 2024 haben die Wiener Linien 53 Weichen und knapp neun Kilometer Gleise modernisiert – das entspricht dem Fußweg von der Staatsoper bis nach Alterlaa. Insgesamt waren für diese Maßnahmen 35 Baustellen notwendig, von denen 15 Auswirkungen auf den Betrieb hatten. Besonders wegweisend war die Verbindung der Bauarbeiten mit Neugestaltungen der Stadt Wien, etwa in der Wiedner Hauptstraße und der Universitätsstraße.
Auch 2025 setzen die Wiener Linien die Modernisierung fort: Mit den neu verlegten elf Kilometern Gleis könnte man die gesamte Gehdistanz vom Donauturm bis nach Schönbrunn zurücklegen. Insgesamt werden bis 2026 rund 24 Kilometer Gleise und 80 Weichen erneuert – das entspricht etwa 14 Prozent des Betriebsnetzes. Ein wichtiger Effekt dieser Maßnahmen ist die schrittweise Beseitigung vieler aktueller Langsamfahrstellen.
Der öffentliche Verkehr ist das Rückgrat der Mobilität in Wien und ein leistbares Angebot für alle. Angesichts des Bevölkerungswachstums und der angestrebten Verlagerung weg vom Individualverkehr sind Modernisierung und Ausbau des Netzes essenziell.