Die Parkraumbewirtschaftung ist ein zentrales Steuerungsinstrument zur Verbesserung des Stadtverkehrs. Wie kann sie dabei helfen die knappen Stellplätze fair zu verteilen und den Autoverkehr auf ein stadtverträgliches Maß zu reduzieren?
In überlasteten Innenstädten macht die Parkplatzsuche einen erheblichen Teil des Verkehrs aus – je nach Stadt liegt der Anteil zwischen 8 und 74 %, bei einer durchschnittlichen Suchzeit von 3,5 bis 14 Minuten. Um dem entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2022 die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in ganz Wien eingeführt.
Die WIPARK-Garagen spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie bieten heute nicht nur Stellplätze, sondern auch Infrastruktur für die Mobilitätswende. Gemeinsam mit Wien Energie wurden bereits an über 20 Standorten E-Ladestationen installiert. Bis 2030 sollen 10 % der Stellplätze elektrifiziert sein – das entspricht 2.000 Ladepunkten, von denen heute schon 500 aktiv sind. Ein besonders ambitioniertes Projekt betrifft den 7. Wiener Gemeindebezirk, der bis 2040 komplett ohne Straßenparkplätze auskommen will.
Durch die gezielte Lenkung der Verkehrsmittelwahl entspannt sich die Parksituation, insbesondere tagsüber. Gleichzeitig führt der Rückgang des Autoverkehrs zu weniger Luftverschmutzung und Lärm, wodurch die Lebensqualität in der Stadt spürbar steigt. Auch die Wiener Stadtwerke haben das Potenzial der Parkraumbewirtschaftung erkannt. Als eine der führenden Garagenanbieterinnen Wiens trägt WIPARK zur Entlastung des Straßenraums bei und gestaltet bereits jetzt zukunftsfähige, klimafreundliche Parklösungen für Wien.
Die Parkraumbewirtschaftung in Wien ist bislang sehr erfolgreich. Zwischen 1993 und 2014 reduzierte sich die Stellplatzauslastung von 91 % auf 66 %. Der Parkplatzsuchverkehr in den Bezirken 6 bis 9 sank um 18 %, die Pkw-Fahrleistung insgesamt um 12 %. Dank der Parkraumbewirtschaftung hat Wien weniger Staustunden als andere Großstädte. Laut einer Studie aus dem Jahr 2024 stehen Wienerinnen und Wiener durchschnittlich 48 Stunden pro Jahr im Stau. 74 % aller Wege in Wien werden heutzutage umweltfreundlich zurückgelegt (32 % mit den Öffis, 32 % zu Fuß und 10 % mit dem Rad). Weniger Falschparker*innen entlasten den öffentlichen Verkehr und Park-and-Ride-Anlagen werden stärker genutzt. Zudem gibt es täglich 8.000 Pkw-Fahrten weniger, und die Autonutzung von Pendler*innen in den Außenbezirken ging von 27 % (2003) auf 16 % (2018) zurück.
Die Verlagerung des Parkens auf Garagen und private Flächen schafft Platz für Radwege, Grünflächen und eine lebenswertere Stadt. Die Wiener Stadtwerke und WIPARK leisten dabei einen zentralen Beitrag, insbesondere durch den Bau unterirdischer Parkflächen, die Raum für Begrünung, aktive Mobilität und Spielplätze schaffen. Gemeinsam mit der Stadt Wien arbeiten die Wiener Stadtwerke an der Weiterentwicklung des öffentlichen Raums. Die Parkraumbewirtschaftung verfolgt das Ziel, den Bus- und Straßenbahnbetrieb zu verbessern, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und gleichzeitig Lärm- und Luftverschmutzung zu senken.
Die Wiener Stadtwerke und WIPARK betreiben rund 81 Garagen mit 22.270 Stellplätzen, planen Bauprojekte und führen Generalsanierungen durch. Sie kooperieren mit Einkaufszentren, Kinos, Hotels, Universitäten und Businessparks, treiben den Ausbau eines dichten Netzes an E-Ladestationen voran und leisten so einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilitätswende in Wien. Gemeinsam mit Wien Energie wächst das Ladenetz für E-Fahrzeuge stetig – bereits 500 Ladepunkte stehen zur Verfügung. Mehrere Parkhäuser sind mit Photovoltaikanlagen, begrünten Dächern und Fassaden ausgestattet, die das Stadtklima verbessern. Zudem erleichtert eine automatische Nummernschilderkennung die ticketlose Ein- und Ausfahrt.
Die Wiener Stadtwerke, Wien Energie und WIPARK arbeiten gemeinsam an der Garage der Zukunft – innovativ, nachhaltig und digital vernetzt.
Die Urbanisierung schreitet immer weiter voran, Ballungszentren wachsen, und die individuelle Mobilität muss sich anpassen. Moderne Garagen sind heute mehr als nur Stellplätze – sie entwickeln sich zu zentralen Knotenpunkten, die verschiedene Verkehrsmittel und Mobilitätsdienste an einem Standort miteinander verknüpfen.
Um die Parkraumbewirtschaftung weiter zu verbessern, setzen wir auf mehr Ladepunkte in WIPARK-Parkhäusern, einfachere Abrechnungssysteme und die ökologische Aufwertung mit Photovoltaikanlagen und begrünten Flächen. Ein ticketloses Parksystem mit Nummernschilderkennung soll den Komfort erhöhen und den Suchverkehr reduzieren, während eine smarte Parkraumsteuerung die Flächennutzung optimiert.
Zusätzliche Anreize für klimafreundliche Mobilität wie ermäßigte Parktarife für E-Fahrzeuge und Sharing-Dienste sowie der Ausbau von Park-and-Ride-Anlagen erleichtern den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr. Mehr Fahrrad- und Lastenrad-Stellplätze in Parkhäusern fördern nachhaltige Mobilität. Gleichzeitig sollte der oberirdische Parkraum weiter zugunsten von Grünflächen und Fußgängerzonen reduziert werden.
Durch diese Maßnahmen können wir den Autoverkehr in Wien weiter senken und die Mobilitätswende aktiv vorantreiben