Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen neben der Verlagerung des Verkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel die Verkehrsträger auch dekarbonisiert werden. Der klassische Verbrennungsmotor könnte bald Geschichte sein: Straßenfahrzeuge sollen künftig ohne Diesel, Schiffe ohne Schweröl und Flugzeuge ohne Kerosin auskommen. Nullemissionsfahrzeuge wie Batterie-, Wasserstoff- und Range Extender-Fahrzeuge spielen dabei eine zentrale Rolle. Zusätzlich gelten Fahrzeuge die mit synthetischen Treibstoffen, Erdgas oder LPG betrieben werden, als saubere Fahrzeuge.
Fossile Brennstoffe, wie zB Erdöl, Erdgas und Kohle sind umweltschädlich, teuer und nicht nachhaltig. Alternative Antriebe setzen auf andere Energiequellen und verbessern die CO₂-Bilanz. Dazu zählen Elektroantriebe, Wasserstoff-Brennstoffzellen und Hybridfahrzeuge, die Verbrennungs- und Elektromotor kombinieren.
Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor in Österreich, dessen Emissionen seit 1990 gestiegen sind. Um die Klimaziele zu erreichen, sollen ab 2035 nur noch emissionsfreie PKW neu zugelassen werden. Eine Studie des Umweltbundesamtes zeigt, dass Elektroautos deutlich weniger CO2 verursachen als Verbrenner. Außerdem sind sie sehr viel energieeffizienter als Wasserstoffautos oder PKW, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden.
Die Betrachtung fällt bei Nutzfahrzeugen (LKW und Bussen) wegen den vorliegenden Rahmenbedingungen anders aus.
E-Autos verursachen bis zu 79 % weniger CO₂-Emissionen als herkömmliche Pkw und tragen somit erheblich zum Klimaschutz bei. Besonders klimafreundlich sind sie, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt und Rohstoffe aus dem Fahrzeugbau recycelt werden. 90 % der Wege, die in Österreich mit dem Auto zurückgelegt werden, liegen unter 50km. Diese Distanzen können mit jedem heute verfügbaren Elektroauto problemlos mehrmals bewältigt werden. 80–90 % der Ladevorgänge erfolgen zu Hause oder am Arbeitsplatz. 2024 gab es österreichweit über 10.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 2.200 von Wien Energie. E-Autos sind in der Anschaffung zwar teurer, aber langfristig durch niedrigere Energie- und Wartungskosten günstiger.
Der Mobilitätssektor ist ein zentraler Hebel für den Klimaschutz. Die Beschaffungsinitiative der Stadt Wien ist ein wichtiger Schritt zur CO₂-Neutralität Wiens bis 2040 und treibt die Umstellung effizient voran. Um Synergien zu nutzen, haben die Wiener Stadtwerke und die MA 48 eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen. Dadurch können Fahrzeuge flexibel ersetzt werden, ohne neue Ausschreibungen durchführen zu müssen – ein strategischer und kosteneffizienter Ansatz für die nachhaltige Mobilitätswende.
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe aus Strom, Wasser und CO₂ und können als E-Benzin, E-Diesel oder E-Kerosin genutzt werden. Sie sind jedoch nur klimaneutral, wenn ihre Herstellung mit erneuerbaren Energien erfolgt. Die Produktion ist außerdem energieintensiv: Ein Kilometer mit E-Fuels benötigt 9–12-mal mehr Energie als ein Elektroauto. Zudem liegt der Wirkungsgrad bei E-Fuels nur bei 10–15 %, während E-Autos 70–80 % und Wasserstoff Fahrzeuge 25–35 % der eingesetzten Energie nutzen. Wird für die Herstellung von E-Fuels nicht nur Überschussstrom verwendet, muss Strom aus dem Netz genommen werden und steht somit in Konkurrenz mit der Stromnutzung von anderen Sektoren. E-Fuels können fossile Kraftstoffe ersetzen, sind aber ineffizient und teuer. E-Fuels sind vor allem für den Schiffs- und Luftverkehr eine Alternative, da Batterien hier zu schwer wären und nicht genug Energie speichern könnten.
Landstrom bezeichnet die Versorgung von Schiffen mit elektrischer Energie direkt vom Stromnetz an Land – während sie im Hafen liegen. Bisher erzeugen viele Schiffe ihren Strom mit bordeigenen Dieselaggregaten, was zu hohen Emissionen von CO₂, Feinstaub und Lärm führt. Landstrom bietet hier eine klimafreundliche Alternative: Durch den Anschluss an das lokale Stromnetz können Emissionen im Hafen deutlich reduziert werden. Das schützt nicht nur das Klima, sondern verbessert auch die Luftqualität für Anrainer*innen und Hafenbeschäftigte. Landstrom aus erneuerbaren Quellen – wie etwa von Wien Energie – trägt zur Dekarbonisierung des Verkehrs bei und macht die Schifffahrt leiser, sauberer und zukunftsfähig.
In der Mobilität führt der Umstieg auf E-Mobilität zu einem höheren Strombedarf, allerdings auch zu einer deutlichen Effizienzsteigerung. Außerdem werden wir unabhängiger, da Ölimporte ersetzt werden.
Der Hochlauf der Elektromobilität und grünen Wasserstoffproduktion macht die Mobilitätswende zu einem bedeutenden Treiber des zusätzlichen Strombedarfs. Laut einer Studie von Compass Lexecon und Wien Energie (2021) steigt der Stromverbrauch im Mobilitätssektor in Wien bis 2040 auf 3,15 TWh – eine Versiebenfachung gegenüber heute. Insgesamt wächst der Wiener Strombedarf durch die Dekarbonisierung um 65 % – von 9,5 TWh (2019) auf 15,5 TWh (2040).
Der steigende Strombedarf kann aus heimischen erneuerbaren Quellen gedeckt werden, wie beispielsweise die Stromstrategie von Oesterreichs Energie zeigt. Dafür muss die Stromerzeugung in Österreich verdoppelt werden.
Die Wiener Stadtwerke und ihre Konzernunternehmen sind der zentrale Klimaschutzpartner der Stadt. Kein anderes Unternehmen hat eine derartige Hebelwirkung, wenn es um reale Verbesserungen auf dem Weg zur Klimaneutralität geht. Bis zum Jahr 2026 investieren die Wiener Stadtwerke 6,2 Milliarden Euro, davon sind 91 Prozent klimafördernd.
Bis 2029 will Wien Energie ein Rekord-Investitionsprogramm umsetzen. 2,6 Milliarden Euro investiert Wien Energie in den Umbau des Energiesystems. Davon fließt rund eine Milliarde in den Ausbau von Sonnen- Wind- und Wasserkraft. Rund 800 Millionen Euro investiert Wien Energie in erneuerbare Wärmeerzeugung und Kreislaufwirtschaft und rund 260 Millionen Euro in den Ausbau der Fernwärme, Fernkälte und dezentrale Erzeugung. Weitere rund 260 Millionen Euro fließen in Digitalisierung, Innovation, E-Mobilität und Telekommunikation und rund 320 Millionen Euro in die Versorgungssicherheit.