Alexandra Bärtl
03.03.2025
Ein Kernprojekt ist die Neugestaltung der bestehenden Mobilitätsmasterpläne bis 2030. Diese umfassen öffentliche und individuelle Mobilitätsformen ebenso wie Luftfahrt, Schifffahrt und Güterlogistik. Ziel ist die Entwicklung intermodaler, bedarfsorientierter Verkehrsstrategien, die mit wissenschaftlicher Begleitung umgesetzt werden sollen. Ergänzend werden differenzierte Mobilitätspläne angekündigt, um regionale Unterschiede gezielt zu berücksichtigen.
Das Regierungsprogramm formuliert klare Leitlinien für eine nachhaltige Mobilitätsinfrastruktur. Diese soll sich an klimapolitischen Zielwerten, sozialer Inklusion und Versorgungssicherheit orientieren. Vorgesehen sind:
Ein zentrales Element ist die schrittweise Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs. Neben dem Ausbau bestehender Bahn- und Busverbindungen sind neue Expressbuslinien in unterversorgten Regionen geplant. Die Weiterentwicklung des Klimatickets und der Ausbau intermodaler Mobilitäts-Hubs sollen den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr erleichtern.
Für die Wiener Stadtwerke ist insbesondere die angekündigte Kofinanzierung von U-Bahnprojekten durch den Bund entscheidend. Die Umsetzung zentraler Infrastrukturvorhaben – wie das Linienkreuz U2xU5 – ist auf eine verlässliche finanzielle Beteiligung des Bundes angewiesen.
Das Regierungsprogramm sieht die qualitative Weiterentwicklung und langfristige Absicherung von Regional-, Neben- und Privatbahnen vor. Dies ist eine zentrale Voraussetzung für den Ausbau klimafreundlicher Verbindungen im Großraum Wien wie beispielsweise die Badner Bahn. Auch Mikro-ÖV-Angebote wie Rufbusse oder gemeindenahe Mobilitätslösungen sollen – insbesondere in ländlichen und touristischen Räumen – verstärkt gefördert werden.
Wir begrüßen diese Vorhaben: Pilotprojekte wie der „WienMobil Hüpfer“ belegen, dass flexible, elektrische Rufbusse auch im urbanen Raum eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen ÖV darstellen können.
Die Bundesregierung bekennt sich zur Umsetzung des Zielnetzes 2040 im Rahmen des ÖBB-Rahmenplans. Neben Infrastrukturinvestitionen liegt der Fokus auf Klimaschutz, Resilienz und internationaler Anbindung. Für den Güterverkehr ist die Verlagerung von der Straße auf die Schiene prioritär. Maßnahmenpakete umfassen:
Eine verbesserte Infrastruktur und gezielte Förderung technischer Systeme sind für die Wiener Lokalbahnen Cargo zentrale Voraussetzungen, um die Verkehrsverlagerung wirksam und wettbewerbsfähig umzusetzen.
Im Bereich der Elektromobilität soll der gezielte Infrastrukturausbau vorangetrieben werden – mit Fokus auf Verkehrsknoten, Mehrparteienwohnbauten und Stadtzentren. Fördermaßnahmen im Rahmen des Programms EBIN sollen langfristig gesichert und weiterentwickelt werden. Die Weiterführung des Förderprogramme EBIN und ENIN sind essenziell, um die vorgegeben Ziele der CVD-Richtlinie umzusetzen.
Aus Sicht der Wiener Stadtwerke sind diese Vorhaben ein wichtiger Impuls zur Dekarbonisierung des städtischen Verkehrs, für den Ausbau des städtischen Ladeangebots und die Elektrifizierung des eigenen Fuhrparks.
Das Regierungsprogramm 2025 stellt eine bedeutende Weichenstellung für die Mobilitätswende dar. Es enthält zahlreiche Maßnahmen mit unmittelbarem Einfluss auf die Arbeit der Wiener Stadtwerke – darunter:
Damit schafft das Programm eine wichtige Grundlage für die Mobilitätswende. Entscheidend wird sein, was sich angesichts der Budgetlage auch tatsächlich umsetzen lässt.
Mehr Informationen zu den energiepolitischen Vorhaben der Bundesregierung finden Sie hier: https://positionen.wienenergie.at/blog/die-energiepolitischen-vorhaben-der-neuen-regierung/
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