Lucie Petersen
28.04.2025
Der Aktionsplan umfasst fünf Schlüsselbereiche, in denen Europa seine Anstrengungen intensivieren muss, um eine führende Rolle im Bereich KI zu übernehmen. Eine groß angelegte KI-Infrastruktur soll aufgebaut und der Zugang zu hochwertigen Daten verbessert werden. Die Kommission möchte außerdem die Anwendung von KI in strategischen Sektoren wie Verkehr und Energie forcieren, KI-Fachkompetenzen stärken und die Regulierung vereinfachen.
EU-weit entstehen 13 KI-Fabriken, darunter auch zwei mit österreichischer Beteiligung: die AI Factory Austria und das grenzüberschreitende Projekt IT4LIA. Außerdem sind Investitionen in bis zu fünf KI-Gigafabriken geplant, in denen komplexe KI-Modelle trainiert werden können. Finanziert wird das u.a. über die neue InvestAI Facility, die im Februar beim KI-Gipfel in Paris angekündigt wurde. Damit will die Kommission 200 Mrd. Euro für den KI-Ausbau mobilisieren will, davon 20 Mrd. Euro für die Gigafabriken.
Der angekündigte Cloud and AI Development Act soll ab Ende 2025 private Investitionen in Rechenzentren fördern. Das Ziel: Eine Verdreifachung der europäischen Rechenleistung in den nächsten von 5 bis 7 Jahren. Dazu läuft derzeit eine öffentliche Konsultation.
Für 2026 wird ein Fahrplan zur Digitalisierung und KI im Energiesektor angekündigt – dabei ist auch der steigende Energiebedarf durch Rechenzentren im Blick.
Die geplante Strategie für eine Datenunion soll einen echten Binnenmarkt für Daten schaffen. Eine öffentliche Konsultation dazu ist noch vor der Sommerpause der europäischen Institutionen geplant.
Für KI-Entwicklung sind große Mengen an hochwertigen Daten notwendig. In KI-Fabriken entstehen daher zukünftig Datenlabore, die hochwertige und sichere Datenbereitstellung ermöglichen. Außerdem soll die Cloud-Software Simpl dabei helfen, europäische Datenräume zu verwalten und zu vernetzen.
Bislang nutzen nur 13,5 % der Unternehmen in der EU Künstliche Intelligenz. Mit der neuen Apply AI Strategy will die Kommission gezielt Sektoren wie Verkehr und Energie adressieren und die Nutzung von KI forcieren. Zu der Strategie läuft noch bis zum 4. Juni eine öffentliche Konsultation.
Die Kommission will gezielt Fachkräfte aus Drittstaaten rekrutieren und unterstützt neue Programme für Forscher*innen. Geplant ist auch eine AI Skills Academy, die ab Q2 2025 Studienangebote zu Schlüsseltechnologien wie KI ausbauen soll.
Die Kommission will mehr Unterstützung bei der Umsetzung des AI Acts anbieten, der bis August 2027 schrittweise in Kraft tritt. Dafür ist eine Einrichtung eines AI Act Service Desks als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen geplant.
In der neuen Legislaturperiode hat die Kommission bereits einige Vereinfachungsinitiativen für bestehende Gesetzgebung angestoßen und weitere angekündigt. Passend dazu fragt sie in der Konsultation zur Apply AI Strategy auch nach Ideen für Regelungsvereinfachungen.
Brüssel-Büro der Wiener Stadtwerke
Um die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten und mehr Transparenz von Seiten der Unternehmen zu erreichen, hat die EU in den vergangenen Jahren die Reportingpflichten für nicht-finanzielle Berichte erheblich ausgeweitet. Gleichzeitig sollen nun die Unternehmen jedoch wieder etwas entlastet werden, weshalb im Rahmen des Omnibus-Pakets verschiedene Erleichterungen vorgestellt wurden.
Mit dem Clean Industrial Deal hat die Europäische Kommission ihren neuen „Business Plan“ vorgestellt, der die Ziele der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Dekarbonisierung verbinden soll. Gemeinsam mit einem Aktionsplan für erschwingliche Energie und dem sogenannten „Omnibus-Paket“ zur Nachhaltigkeitsberichterstattung soll die EU zukunftsfit und wettbewerbsfähig gemacht werden.
Die EU-Kommission hat am 12. Februar ihr Arbeitsprogramm für 2025 vorgestellt. Dieses orientiert sich an dem bereits im Jänner vorgestellten Kompass für Wettbewerbsfähigkeit der EU und bietet eine detaillierte Übersicht der Initiativen. Präsentiert werden die Pläne der Kommission für das erste volle Jahr der neuen Legislatur.