Charlott Gebauer
13.11.2025
Vorfälle an europäischen Flughäfen und über kritischer Infrastruktur haben in den vergangenen Monaten verdeutlicht, wie real und vielschichtig die Bedrohung durch unbemannte Luftfahrzeuge geworden ist. Um Österreich besser auf diese sicherheitspolitischen Herausforderungen vorzubereiten, hat die Bundesregierung die Entwicklung einer gesamtstaatlichen Drohnenabwehrstrategie beschlossen. Ziel ist es, bestehende Maßnahmen zur Erkennung und Abwehr von Drohnen zu bündeln, Zuständigkeiten klar zu regeln und den Schutz der Bevölkerung sowie kritischer Infrastruktur zu stärken.
Mit der geplanten Strategie soll ein koordinierter, ressortübergreifender Rahmen geschaffen werden. Im Zentrum steht die Zusammenarbeit zwischen Innen-, Verteidigungs- und Infrastrukturministerium sowie der Austro Control. Ergänzend sollen neue Formen der Risikoanalyse und gemeinsame Lagebilder entwickelt werden, um auf sicherheitsrelevante Vorfälle schneller reagieren zu können.
Für Betreiber kritischer Infrastruktur ist das Thema besonders relevant, da bislang ein klarer rechtlicher Rahmen fehlt, der eine schnelle und koordinierte Reaktion im Ernstfall ermöglicht. Maßnahmen zur Drohnenabwehr sind derzeit ausschließlich staatlichen Stellen vorbehalten und Betreiber kritischer Infrastruktur verfügen über keine eigenen reaktiven Eingriffsrechte. Umso wichtiger ist eine klare Reaktionskette, in der Zuständigkeiten, Abläufe und Kommunikationswege definiert sind. Erst auf dieser Grundlage kann auch geprüft werden, ob und in welchem Rahmen ergänzende Handlungskompetenzen für Betreiber sinnvoll wären.
Energieversorgung, Verkehrs- und Kommunikationsnetze zählen beispielsweise zur kritischen Infrastruktur, die einem besonderen Schutzbedarf unterliegen Drohnen können hier sensible Anlagen stören oder Daten erfassen.
Für Betreiber wie die Wiener Stadtwerke ist entscheidend, dass die künftige Strategie nicht nur staatliche Abwehrmaßnahmen stärkt, sondern auch klare Zuständigkeiten, abgestimmte Kommunikationswege und effiziente, abgestimmte Reaktionsprozesse mit den zuständigen Einsatzorganisationen vorsieht.
Die Bundesregierung verfolgt mit der neuen Strategie einen mehrstufigen Ansatz:
Mit dem Beschluss will die Bundesregierung kein völlig neues System schaffen. Vielmehr soll die Strategie laut Ankündigungen der Bundesregierung auf den bestehenden rechtlichen Grundlagen, allen voran dem Resilienz Kritischer Einrichtungen Gesetz (RKEG), aufbauen und diese gezielt weiterentwickeln.
Der Beschluss der Bundesregierung markiert den Startpunkt für die Ausarbeitung der Strategie. Offen bleibt, wie die rechtliche Ausgestaltung im Detail erfolgt und wie die Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und Betreibern organisiert werden soll. Auch ein konkreter Zeitplan für die Ausarbeitung der Strategie, wurde bislang nicht bekanntgegeben.
Klar ist, dass die Zeit drängt und eine rasche Klärung dieser Punkte entscheidend ist, um auf aktuelle und zukünftige Bedrohungsszenarien vorbereitet zu sein. Aus Sicht der Wiener Stadtwerke als Betreiberin kritischer Infrastruktur ist von zentraler Bedeutung, dass
Entscheidend wird sein, dass die Verantwortung für aktive Abwehrmaßnahmen weiterhin bei den zuständigen Einsatzorganisationen liegt, während Betreiber kritischer Infrastruktur klar definierte Rollen innerhalb einer abgestimmten Reaktionskette übernehmen.
Mit der geplanten Drohnenabwehrstrategie reagiert die Bundesregierung auf eine sicherheitspolitische Realität. Durch die Bündelung bestehender Maßnahmen, die Klärung rechtlicher Zuständigkeiten und die stärkere Einbindung kritischer Infrastruktur soll Österreich künftig besser gegen Drohnenbedrohungen gerüstet sein. Für Betreiber wie die Wiener Stadtwerke bleibt entscheidend, dass die Strategie praktikabel, rechtlich klare und umsetzbare Lösungen schafft, als Beitrag zu einer widerstandsfähigen, sicheren und zukunftsfähigen Infrastruktur.

Public Affairs und Stakeholdermanagement Wiener Stadtwerke