Die Wiener Stadtwerke leisten mit ihrer Wasserstoffstrategie einen zentralen Beitrag zur Klimaneutralität Wiens. Dafür betreiben sie eine Elektrolyseanlage, zwei Wasserstofftankstellen und setzen künftig zehn Wasserstoffbusse im Stadtverkehr ein.
Die Wasserstoffstrategie setzt bei zahlreichen Zielbereichen der Rahmenstrategie an: Energieversorgung, Mobilität und Verkehr sowie Wirtschaft und Wissenschaft. Dabei werden insbesondere das Leitziel der größtmöglichen Ressourcenschonung sowie das Ziel, bis 2030 Innovation Leader zu werden, angestrebt. Mit der Wasserstoffstrategie unterstützen die Wiener Stadtwerke aktiv die Transformation Wiens zur Smart City und treiben den klimafreundlichen Wandel der Energie- und Mobilitätsinfrastruktur voran.
Zur Umsetzung der Wasserstoffstrategie gründeten die Wiener Stadtwerke Ende 2020 die Wiener Wasserstoff GmbH. Sie koordiniert alle Aktivitäten für eine vollintegrierte Wasserstofflösung in Wien.
Durch diese Zusammenarbeit wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Anwendung abgedeckt – ein entscheidender Schritt für die Klimaneutralität Wiens.
Wien Energie und Wiener Netze haben im April 2024 die erste städtische Wasserstoff-Erzeugungsanlage in Wien-Simmering in Betrieb genommen. Die Elektrolyseanlage erzeugt mit einer Leistung von 3 Megawatt täglich bis zu 1.300 Kilogramm grünen Wasserstoff (H2) aus Ökostrom.
Das Projekt wurde aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Vorzeigeregion Energie“ durchgeführt.
In Simmering wird Wasserstoff ausschließlich mit Ökostrom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft erzeugt. Dabei kommt die Elektrolyse zum Einsatz: Wasser (H₂O) wird in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Während der Sauerstoff in die Luft entweicht, wird der Wasserstoff vor Ort verdichtet und unter hohem Druck platzsparend gelagert und transportiert.
Mit einer täglichen Produktionskapazität von bis zu 1.300 Kilogramm grünem Wasserstoff können etwa 60 Busse oder Lkws betankt werden – ein wichtiger Beitrag zur klimaneutralen Mobilität in Wien.
Die Wiener Stadtwerke haben zwei Wasserstofftankstellen errichtet:
An beiden Standorten können Verkehrs- und Logistikunternehmen Wasserstoff mit 350 oder 700 bar tanken – passend für verschiedene Lkw- und Bus-Modelle. Auch Industriepartner haben Zugang: Ein spezieller Bereich ermöglicht die Abholung per Trailer.
Zudem wird die H₂-Tankstelle in der Wiener Linien-Busgarage Leopoldau künftig direkt aus Simmering versorgt – ein wichtiger Schritt für den Ausbau einer nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur in Wien.
Die Wiener Stadtwerke-Gruppe treibt die Nutzung von grünem Wasserstoff konsequent voran. Seit 2021 verfolgt der Konzern eine klare Wasserstoffstrategie, um Wien bis 2030 zur zentralen H₂-Drehscheibe im Osten Österreichs zu machen. Mit Wien Energie, den Wiener Netzen und den Wiener Linien wird die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt – von der Produktion über Verteilung und Speicherung bis zur Nutzung. Eine Einspeisung von Wasserstoff ins Wiener Gasnetz ist bereits in Vorbereitung