Philipp Preuner und Liisa Andersen
16.10.2025
Die Strategie „Zirkuläres Wien: Eine runde Sache“ stellt die erste umfassende Gesamtstrategie der Stadt Wien dar, um das Leben und Wirtschaften langfristig ressourcenschonender zu gestalten. Sie wurde ressortübergreifend unter Einbindung aller Abteilungen des Magistrats sowie der Unternehmungen und Unternehmen der Stadt Wien erarbeitet. Das erklärte Ziel ist es, ein gemeinsames Vorgehen gegen den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen zu etablieren und Wiens Wandel zu einer zirkulären Stadt voranzutreiben.
Schon im Wiener Klimagesetz wird die Kreislaufwirtschaft als dritter Pfeiler neben Klimaschutz und Klimaanpassung in der Wiener Klimapolitik verortet. Der zugrundeliegende Ansatz folgt dem Prinzip der Donut-Ökonomie, die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb eines sicheren und gerechten Handlungsrahmens beschreibt: die ökologische Obergrenze (planetare Grenzen) darf nicht überschritten werden, während die soziale Untergrenze (Grundversorgung) gesichert wird.
Die Notwendigkeit dieser Ressourcenwende ergibt sich aus der Tatsache, dass der steigende Verbrauch natürlicher Rohstoffe ein Haupttreiber der Klima- und Biodiversitätskrise ist und die lineare, konsumorientierte Wegwerfwirtschaft scheitert. Wien übernimmt dabei eine Verantwortung, die über die Stadtgrenzen hinausreicht, da ein großer Teil der Umweltauswirkungen des Wiener Konsums entlang globaler Lieferketten entsteht (konsumbasierte Perspektive).
Die Ziele sind mit anderen übergeordneten Strategien der Stadt Wien akkordiert und leiten sich v.a. von der Smart Klima City Strategie ab. "Zirkuläres Wien" definiert insgesamt 33 Hebel in neun Handlungsschwerpunkten. Diese sind unterteilt in "Kreislaufwirtschaft als Werkzeug für die Ressourcenschonung", "Ressourcenschonung im Wiener Alltag" und "Ressourcenschonung in der gebauten Umwelt" und betreffen die städtische Verwaltung, die privaten Haushalte und die Wiener Unternehmen.
Die Stadt Wien hält zentrale Hebel zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Hand, einen wichtigen Beitrag leisten dabei unter anderem die Konzernunternehmen der Wiener Stadtwerke. Sowohl die Wiener Linien mit den öffentlichen und - im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr - ressourcenschonenden Mobilitätsangeboten, als auch die Wien Energie mit der effizienten Verwertung des Wiener Restmülls sind wichtige Grundlagen einer zirkulären Stadt Wien.
Darüber hinaus beinhaltet die Strategie viele neue Aktivitäten:
Die Unternehmen der Stadt Wien bekennen sich in der Strategie „Zirkuläres Wien“ in ihrer koordinierenden Rolle dazu konzernweite Kreislaufwirtschaftsstrategien zu entwickeln, die mit Dekarbonisierungsplänen und Nachhaltigkeitsberichterstattung verknüpft sind. Die städtischen Unternehmen sollen als Vorreiter agieren, indem sie Verfahren, Technologien und Lösungen frühzeitig testen und implementieren, sofern dies technisch, rechtlich und wirtschaftlich möglich ist. Caroline Roithner koordiniert das Thema Kreislaufwirtschaft für die Konzernleitung und war Teil der Lenkungsgruppe, die die Strategieentwicklung begleitete.
Die Ressourcenschonung bietet viele Synergien mit Klimaschutz und unterstützt bei der Erreichung der Klimaziele. Kreislaufwirtschaft ist im Kontext steigender Rohstoffpreise und volatiler Lieferketten allerdings nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern wird uns im Sinne des EU Clean Industrial Deals in der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Wien unterstützen. Die Stadt Wien wird die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen in ihrem Kompetenzbereich schaffen um auch in Zukunft die nötigen Strukturen für ein gutes Leben für alle Wiener*innen bereitstellen zu können.
Mehr unter https://www.wien.gv.at/umwelt/kreislaufwirtschaft-strategie

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