eMove Austria: Der neue Schub für E-Mobilität in Österreich 

Alexandra Bärtl
07/07/2025

Mit dem Programm „eMove Austria“ gibt das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) den Startschuss, um eine neue Etappe bei der Mobilitätswende einzuläuten. Bis Ende 2026 fließen 480 Millionen Euro in die Förderung der Elektromobilität – mit einem klaren Fokus auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Umstellung von Flotten und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen. Denn eines steht fest: Neben dem öffentlichen Verkehr ist die E-Mobilität der zentrale Hebel, um den Verkehrssektor zu dekarbonisieren und zukunftsfähig zu gestalten.

Ziel: Ladeinfrastruktur für alle

Aktuell gibt es über 27.000 öffentliche Ladepunkte in Österreich (Stand: Mai 2025). Doch vor allem im ländlichen Raum besteht Nachholbedarf: 

  • Schnellladepunkte (23–150 kW) sind derzeit für 95 % der Bevölkerung in 15 km Entfernung erreichbar. 
  • Ziel bis 2030 ist, diese Entfernung auf einen max. 10 km Umkreis zu verkürzen. 

Die ASFINAG plant, die Zahl der Ladepunkte auf Autobahnen für Pkw bis 2030 auf 1.500 zu erhöhen (aktuell: 332). Für Lkw sind 1.300 Ladepunkte bis 2035 vorgesehen (aktuell: 22). 

Förderlogik: gezielt und effizient

Die Mittelvergabe orientiert sich an realen Bedarfen sowie an den Einschätzungen von Expert*innen um die Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs gezielt voranzutreiben. Ein Teil der Mittel wird erst ab 2026 für Schnellladeinfrastruktur bereitgestellt: 30 Millionen Euro, ausschließlich für Anlagen die erneuerbar betrieben werden und sich in unterversorgten Regionen befinden. 

Bereits 2024 wurden mit 10 Mio. Euro 249 öffentliche Ladestationen errichtet. Das zeigt die Wirkung gezielter Fördermaßnahmen. 

Öffentlicher Verkehr im Fokus

Die Hälfte des Förderbudgets fließt in den öffentlichen Verkehr:

 

  • eBus: ca. 240 Mio. Euro bis 2026 für die Umstellung kommunaler Busflotten
  • eTruck: ca. 140 Mio. Euro für elektrisch betriebene Lkw und Infrastruktur
  • eRide: ca. 70 Mio. Euro für Individualfahrzeuge (z. B. E-Mopeds, E-Motorräder)

 

Im Rahmen von „eMove Austria“ kommen unterschiedliche Förderquoten zur Anwendung: Öffentliche Schnellladestationen werden im Rahmen von eCharge mit bis zu 60 Prozent gefördert. In der Säule eTruck wird der Umstieg von Nutzfahrzeugflotten auf emissionsfreie Antriebe umfassend unterstützt: Gefördert werden bis zu 60 Prozent der Mehrkosten für Fahrzeuge sowie bis zu 40 Prozent der Lade- oder Betankungsinfrastruktur. Im Bereich eBus erhalten sowohl emissionsfreie Busflotten als auch die zugehörige Ladeinfrastruktur jeweils bis zu 60 Prozent Förderung.

E-Mobilität im Aufwind

Trotz auslaufender Zuschüsse bleibt die Nachfrage nach E-Autos in Österreich ungebrochen: Allein in den ersten fünf Monaten 2025 wurden rund 25.000 E-Pkw neu zugelassen – ein klarer Beleg für das anhaltende Interesse. Insgesamt sind damit bereits etwa 225.000 E-Pkw auf Österreichs Straßen unterwegs. Der Großteil entfällt weiterhin auf gewerbliche Fahrzeuge, der Anteil privater E-Autos wächst jedoch stetig.

Ein entscheidender Faktor für den weiteren Markthochlauf stellt die Infrastruktur dar: Je besser das Ladeangebot ausgebaut ist, desto höher ist auch die Bereitschaft zum Umstieg. Um Fortschritte im Programm transparent nachvollziehen zu können, soll künftig eine Onlineplattform Einblick in die Entwicklungen und Kennzahlen von „eMove Austria“ bieten.

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Alexandra Bärtl

Public Affairs und Stakeholdermanagement Wiener Stadtwerke